20121118

Der Bestätigungsdrang

Das Gedicht war eigentlich nur ein Entwurf, den ich in 12 Minuten Bahnfahrt als iPod-Notiz geschrieben. Doch die Grundaussage sollten sich so einige mal zu Herzen nehmen. 



"Der Bestätigungsdrang" oder "Facebook kann schaden"

Ein neues Profilbild,
man findet sich heiß,
doch im Untertitel geschrieben:
„so ein Scheiß.“
Die Haare sind doof,
so wie sie hier liegen,
da wird man als Widerspruch
wohl Komplimente kriegen.
Wenn es so läuft,
die Freude wär‘ groß,
wird’s nächste gepostet
mit Katze auf Schoß.

Und hier hört man ihn,
den leisen Klang
vom unheilbaren Bestätigungsdrang.

Wer ins Schleimen verfällt,
der wird akzeptiert.
Wer anders denkt,
sofort blockiert.
Freie Meinungsäußerung,
als Grundrecht bekannt,
doch fürs beliebt sein
ganz schnell verbrannt.
So lässt man sich unterkriegen,
man will es zwar nicht,
doch hundert Likes,
fallen eher ins Gewicht.

Und  erneut hört man ihn,
den leisen Klang
vom unheilbaren Bestätigungsdrang.

Doch Außenseiter gibt‘s,
mit Selbstvertrauen,
meist schwerhörig,
um die anderen nicht zu verhauen.

Denn sie hören ihn nicht,
den leisen Klang,
zum Glück muss man sagen,
vom unheilbaren Bestätigungsdrang.

© Til Schäbitz

4 Kommentare:

Kadda hat gesagt…

Ich trink einen Starbucks auch eigentlich nur, wenn ich mal nach Frankfurt komme :D Manchmal passiert das wöchentlich, manchmal liegen aber auch zwei Monate dazwischen, wechselt so ab :D

einen coolen blog hast du, ich mag das gedicht, das hat definitiv n wahren inhalt.

liebe grüße,
kadda :)

Alex hat gesagt…

danke für dein kommentar! :-)

das gedicht ist echt gut, steckt wahrheit drin!

lg alex <3

Pia hat gesagt…

Wow, tolles Gedicht! Nicht nur der Inhalt, auch die Form gefällt mir :)
Darüber hätte ich heute in der dreistündigen Klausur lieber geschrieben als über Joseph von Eichendorff :D

Verena hat gesagt…

gutes Gedicht! Vor allem der Inhalt. :)

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